Der innere Wert der VERUS Capital Partners AG hat sich im ersten Halbjahr zwar besser geschlagen als der DAX, die Entwicklung ist aber mit -1,3% aber nicht wirklich zufriedenstellend. Die aktuelle Performance ist unter http://verus.li/performance abrufbar.
Aktuell ein kurzes Update zu meiner Einschätzung zu wesentlichen Depotpositionen.
Bei Secunet ist – trotz toller operativer Entwicklung – in der Zwischenzeit ein Bewertungsniveau und eine Gewichtung erreicht, bei der Teil-Realisierungen geboten erscheinen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der Situation des Gesamtmarktes (vgl. gesonderten Beitrag) vernünftig, um Handlungsspielraum auch bei möglichen heftigeren Börsenturbulenzen behalten zu können.
Bei Hypoport bleibe ich langfristig sehr positiv eingestellt. Herr Slabke macht einfach einen sehr guten Job, die Firma setzt jetzt ihr Kapital sehr überlegt für Übernahmen ein, die alle in das Gesamtkonzept passen.
Metro bleibt dagegen ein Sorgenkind – zumindest was den Kurs angeht. Die operative Entwicklung hat keine negativen Überraschungen gebracht. Von daher ist das für mich im Moment ein typisches Beispiel für den manisch-depressiven Mr. Market. Im Moment werden halt alle negativen Dinge gesehen, die positiven werden ausgeblendet. Vielleicht ergibt sich mit der Veröffentlichung der Zahlen zum 2. Quartal eine Verbesserung des Sentiments. Die Fussball-WM dürfte für Metro in Russland einiges an Rückenwind bringen. Dass Russland selber noch aktiv als Team dabei ist, hilft das sicher weiterhin. Metro bietet mir als Investor auf diesem Niveau einen sehr hohen Sicherheitspuffer – und zwar zweifach:
- Statisch: Die Substanz (Immobilien) sind nach meiner Analyse mehr wert, als die Firma als Ganzes. Das gibt eine Absicherung nach unten (auch, wenn das der Markt kurzfristig ignoriert).
- Dynamisch: die Firma ist zwar kein Highflyer, aber sie entwickelt sich. Ich traue Hrn. Koch zu, dass er die Ergebnisse über die nächsten Jahre substanziell verbessern wird. Und wenn nicht, dann werden die Eigentümer (va. Haniel) und ein paar aktivistische Investoren aktiv eine Veränderung herbeiführen. Ein Verkauf von Netto wäre ein erster Schritt. Verkauf Russland ein zweiter. Die Abspaltung der Immobilien ein dritter. Da besteht sehr viel Potential den Wert der Firma zu steigern.
Das alles braucht aber Zeit – ich bleibe jedenfalls investiert.
Corestate hat sich bisher kursmäßig auch nicht positiv entwickelt. Aber auch hier ist der Rückgang nicht auf negative operative Entwicklungen, sondern auf eine geänderte Einschätzung des (manisch-/depressiven) Marktes zurückzuführen. Das Unternehmen wird schon heuer einen Gewinn je Aktie von 5 Euro je Aktie erwirtschaften und vermutlich knapp die Hälfte davon als Dividende ausschütten. Für das Jahr 2019 werden 6,35 Euro erwartet – das entspricht einem KGV19 von nur gut 7. Ein interessantes Interview dazu findet sich hier: http://www.immobilien-zeitung.de/146779/mann-soll-boersenwert-von-corestate-nach-oben-treiben
Die Deutsche Rohstoff AG ist eine deutsche Firma, die an unterschiedlichen Bergbauprojekten weltweit beteiligt ist. Der wesentliche Werttreiber derzeit ist die Ölförderung in den USA. Diese Firma ist für mich eine Art Absicherung gegen Turbulenzen und Inflationssorgen. In unsicheren Zeiten ist es nicht unüblich, dass der Dollar und der Ölpreis steigen (was wir auch derzeit sehen). Beides hilft der Deutschen Rohstoff. Ich erwarte mir für 2018 bereits ein Ergebnis von 3,5 bis 4 Euro je Aktie und über Euro 5,5 in 2019. Bei einem Kurs von unter 25 ist das natürlich eine sehr günstige Bewertung. Andererseits muss klar sein, dass für diese Firma klassische Bewertungsmultiples (KGV) nicht angewendet werden dürfen, da sehr viel auch wieder investiert werden muss. Der Vorstand, Herr Gutschlag, hat aber in der Vergangenheit bewiesen, dass er Capital-Allokation versteht. Er hat im Hype der Ölpreise im Jahr 2014 den Großteil der Ölaktivitäten um 220 Mio. US$ verkauft und hat in den Folgejahren, als die Ölpreise zum Teil dramatisch gesunken waren, wieder Bohrrechte gekauft, die jetzt ab 2018 voll gefördert werden. Das mag zum Teil wie eine Spekulation auf die Ölpreisentwicklung aussehen – es ist aber vielmehr eine rationale Entscheidung und zeugt davon, dass Dr. Gutschlag sich von den Launen des Marktes nicht anstecken lässt. Wenn jemand für ein Asset mehr bietet, als man selber glaubt, daraus machen zu können, dann ist es nur folgerichtig und im Sinne der Aktionäre zu verkaufen. Und wenn Assets zu Spottpreisen angeboten werden, dann ist es ganz im Sinne des Value Investing auch wieder zuzuschlagen. VERUS ist bereits seit einiger Zeit mit einem Einstandskurs von 21 Euro investiert. In der derzeitigen Marktlage fühle ich mich damit auch ganz wohl. Mit den nächsten Quartalsergebnissen sollte die positive Ergebnisentwicklung offensichtlich werden. Aus diesem Grund erwarte ich für die nächsten Monate auch eine überproportionale Entwicklung gegenüber dem Markt. Wenn diese so eintritt, dann wird diese Beteiligung aber auch wieder zur Disposition stehen und sollte Platz machen für ein Langfristinvestment.