Im März hatte ich SNP als Investment-Case vorgestellt.
In der Zwischenzeit ist der Quartalsbericht veröffentlicht worden und hat auch die Hauptversammlung stattgefunden. Die Entwicklungen an sich sind nicht wirklich unerwartet oder überraschend. Es wird aber schon sehr deutlich, dass die Integration der zugekauften Einheiten nicht ganz reibungslos verläuft. So wurde z.B. auf der HV berichtet, dass es in den USA eine neue Vertriebsausrichtung unter neuer Führung gibt. Die Organisation wird bzw. wurde grundsätzlich so neu ausgerichtet, dass die einzelnen Funktionen (Vertrieb, Technik) jetzt weltweit unter einer Führung (vertikal) stehen. Das Problem waren wohl Länderchefs, die sich untereinander nicht abgestimmt haben – mit der Folge dass z.B. Überauslastung an einer Stelle nicht mit einer Unterauslastung an der anderen Stelle kompensiert wurde.
Diese erfolgten Schritte sind sicher notwendig und zeigen in die richtige Richtung. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass solche Reorganisationen nicht reibungslos und ohne Kollateralschaden möglich sind. Anders ausgedrückt: Aus der Integration der zugekauften Einheiten können sich sehr schnell Abschreibungsnotwendigkeiten, Ineffizienzen in der Auslastung, Probleme in der organisatorischen Umstellung, etc. ergeben. All das würde vom Markt derzeit sehr negativ aufgenommen werden.
Mein Business-Case ist langfristig grundsätzlich weiterhin intakt, das Risiko hat aber zugenommen.
Als Value Investor geht es immer auch um die Frage der Absicherung des Vermögens. Nur wenn eine ausreichende Sicherheitsmarge auch bei negativen Entwicklungen vorhanden ist, soll investiert werden. Die Sicherheitmarge ist bei SNP kleiner geworden (auch durch den gestiegenen Kurs). Im VERUS Depot wurden deshalb für einen erheblichen Teil des Bestands Gewinne mitgenommen. Vielleicht versäumen wir damit den nächsten Anstieg. Vielleicht ist es aber auch möglich in ein paar Monaten wieder unter 30 Euro einen Bestand aufzubauen.
SNP bleibt aber jedenfalls – so wie Pandora – auf der Watch-List.